Freitag, 12. April 2013

Von öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Leben ohne mobilem Internet und Hermeneutik.

Heute war mein erster Tag als offizielle Studentin. Na gut, eingeschrieben bin ich ja nun schon eine Weile, aber heute hatte ich meine erste richtige Vorlesung. Bevor ich davon berichte, erzähle ich euch aber noch schnell von gestern - das war nämlich eindeutig nicht mein Tag...

Ich hatte um 14:30 Uhr einen Termin an einer Schule, weil ich dort im September mein vorgeschriebenes Eignungspraktikum absolvieren möchte. 14:30 Uhr ist ja nun nicht wirklich früh und sollte deshalb eindeutig zu schaffen sein, dachte ich mir so. Haha. 
Also aufgestanden bin ich auf jeden Fall früh genug und hatte auch noch Zeit für ein bisschen Sport und einen kleinen Einkauf, denn laut Internet fuhr mein erster Bus (ich musste drei mal umsteigen...) um 13:28 Uhr. Gut, ich machte mich also auf den Weg zur Bushaltestelle. Hier trat das erste Problem auf: Mein mobiles Internet funktionierte auf einmal nicht. Ihr müsst wissen, dass meine "Maps"-App zur Zeit mein aller bester Freund ist, da sie mir schon zig mal aus der (sehr oft auftretenden) Orientierungslosigkeit geholfen hat. Tja, aber ohne Internet funktionierte auch die Navigation nicht. Ich hatte mir aber vorher eine Wegbeschreibung angesehen und wusste noch ungefähr wie ich laufen musste, um zu der Bushaltestelle zu kommen- dachte ich. Nur blöd, wenn man dann nach rechts, statt nach links läuft, beziehungsweise die Karte falsch herum im Kopf hat. Ich hetzte also meine Straße wieder rauf, in die andere Richtung und fand dann auch besagte Bushaltestelle, allerdings fuhr der Bus gar nicht, weil dort überall gebaut wurde. Das hat mir der Internetfahrplan leider nicht mitgeteilt. Jetzt musste ich also zur S-Bahn Haltestelle laufen, wo dann meine anschließende Bahn fahren sollte. Die habe ich natürlich um 2 Minuten verpasst. Inzwischen war es schon kurz vor 14 Uhr und mir war ziemlich klar, dass ich es nicht mehr pünktlich zu meinem Termin schaffen würde. Zu allem Übel sagte mir nun auch noch mein iPod, dass der Akku so gut wie leer war. Ja, schon klar: Hallo Luxusprobleme! Trotzdem passte das einfach zu der Kette von unerfreulichen Ereignissen. Von da an war also klar: Das ist nicht mein Tag.
Den nächsten Bus, der mich dann zu der Schule fahren sollte, würde ich natürlich auch nicht mehr bekommen, denn die nächste Bahn kam erst in 20 Minuten. Ohne Internet auf dem Handy, konnte ich natürlich auch nicht nachschauen, wann der nächste Bus fuhr (ja, ich bin auf mein Smartphone angewiesen!), hatte also keine Ahnung, wann ich denn nun an der Schule ankommen würde.
Am Bahnhof erfuhr ich dann, dass der Bus um 14:30 Uhr kam - dann, wo ich eigentlich schon bei meinem Termin sein sollte. Klasse.
Achja, habe ich schon erwähnt, dass ich mit der Schulleiterin nur E-Mail Kontakt und daher keine Telefonnummer hatte? Den Rest könnt ihr euch selbst zusammenreimen...
Im Bus zog ich mir dann noch einen bösen blauen Fleck zu und kam schließlich um 14:45 Uhr total abgehetzt an meinem Ziel an. Um zehn vor drei hatte ich dann auch endlich die Schulleiterin gefunden und sie erklärte mir im Schnelldurchlauf, wie das Praktikum ablaufen würde. Anschließend bot sie mir an, ich könnte direkt schon mit in ihre Klasse kommen, da sie dort im Anschluss eine Deutschstunde hatte. So saß ich also nach drei Jahren mal wieder in einem Klassenzimmer und sah mir den Unterricht in einer 10. Klasse an.
Das Praktikum habe ich trotz der Verspätung bekommen und werde dann im September erleben, wie es ist, Lehrer zu sein. Ich bin gespannt!
Der Rest des Tages war gar nicht mal mehr so schlimm. Mein Stundenplan ist fast so, wie ich ihn haben wollte. Nur der Englischkurs fällt leider weg, weil ich nicht wusste, dass ich für alle Kurse, die höher sind als A1, einen Einstufungstest machen muss. Die Anmeldung für den Test sind nun schon vorbei und ich darf nicht teilnehmen, was ich echt schade finde, da ich mich auf den Kurs wirklich gefreut habe.


Heute war dann wie gesagt meine erste Vorlesung. Ich hatte von 10 Uhr bis 12 Uhr die Ringvorlesung "Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft", welche wirklich interessant war. Es ging um den Begriff "Hermeneutik" und ich muss zugeben, dass ich das Wort vorher noch nie gehört hatte. Jetzt bin ich allerdings schlauer und weiß, dass die Hermeneutik das Deuten von Texten beschreibt (grob gesagt). 
Ich bin mal gespannt, wie es nächste Woche weitergeht, wenn ich dann mehrere Kurse am Tag habe.

Wohnungsmäßig tut sich auch langsam etwas. Ich habe jetzt Kontakt zu einem Mädchen, das eine WG gründen möchte und auch schon seine super schöne Wohnung hat. Heute Abend erfahre ich genaueres über den Preis und die Größe der Zimmer. An sich finde ich das aber alles ziemlich spannend. Ein großer Pluspunkt ist außerdem, dass Nala dort auf jeden Fall mit einziehen dürfte.

Ich sehe schon, es wird sehr textlastig hier, aber es gibt zur Zeit einfach viel zu berichten, was sich nicht in kurze Absätze verpacken lässt.


Ich wünsche euch ein schönes Wochenende - es soll ja nun endlich mal der Frühling vorbeischauen! :)

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